Donnerstag, 3. Dezember 2009

Bhopal - 25 Jahre nach der Katastrophe

Dienstag habe ich für mein Menschenrechtereferat auf amnesty.de recherchiert. Dabei bin ich auf den Artikel über Bhopal aufmerksam geworden, las mir aber nur die Kurzbeschreibund durch und sah mir die anderen Headlines an. Am nächsten Tag im Miesbacher Merkur stand auch ein Artikel über Bhopal, diesmal las ich ihn aber (Ich finde das lesen auf Papier hat irgendwie etwas beruhigendes).
Am 3. Dezember 1984 kam es im zentralindischen Bhopal zu einer verherenden Giftgaskatastrophe in einer Pestizidfabrik des amerikanischen Konzerns Union Carbide. Etwa 40 Tonnen hochgiftiges Methylisocyanat (MIC) sind ausgetreten. Bis heute sind daran mehr als 23.000 Menschen gestorben, 8.000 davon in den ersten 3 Tagen. Mindestens 100.000 sind chronisch krank. Das heißt das fast 1/4 (24,6 %) der 500.000 die mit dem Gas in Berührung getreten sind nun an bleiben Schäden leiden und teilweise sogar an ihren Leiden starben.
Bis heute weißt United Carbide jegliche Verantwortung von sich. Durch Sabotage sei Wasser in den Gastank gelangt und hätte so eine Kettenreaktion herbeigerufen. Ein Ingenieur der ehemaligen Fabrik sieht das aber ganz anders: Das Werk habe nie den Sicherheitsstandards entsprochen
und in den 80ern sei bei den Schutzvorkehrungen gespart worden.
Bis heute bekamen die Hinterbliebenen der Opfer lediglich eine Einmalzahlung vom wenigen Hundert Euro. Zu dem seien Verantwortliche der der damalige Union-Carbide-Chef nicht bestraft worden. Die laufenden Gerichtsverhandlungen ziehen sich in die Länge.
Doch das nicht alles: Nach dem Unglück wurden die Abfälle der Pestizidfabrik durch Anweißung des Managements vergraben. So wurden (und werden immer noch) Grundwasser und Boden belastet. Nahe der Fabrik kommt es zu 10x mehr Geburtsfehlern als im Rest Indiens

Keine Kommentare: