Politisch korrekte Bezeichnung für Personen, denen man ansieht, dass ihre Vorfahren aus Schwarzafrika kommen

Überschrift hört sich kompliziert an, ist aber ganz einfach. Ausschlaggebend für diesen Artikel waren wohl eine kürzere Diskusion im Sozialkundeunterricht, bei der die Lehrerin der Meinung war mal gehört zu haben, dass "Schwarzer" auch schon ein diskriminierender Ausdruck sei, vor ein paar Monaten, viel mehr wohl noch aber ein Vorkommnis in der Pause. Ich ging gerade vom Pausenhof unserer tollen Container-Schule in die Aula, als ich einen Freund im Kreis stehend mit ein paar weiteren Freunden sah. Ich begrüßte ihn scherzhaft mit ausgestreckten Finger und den Worten "Kuck mal, ein Neger!". Lachende Gesichter waren zu vernehmen. Im Laufe des anschließenden Gesprächs erfuhr ich das der, dem man seinen Rastafari-Glauben auch äußerlich ansieht, vor einiger Zeit schon mal fast ein jetzigen Freund von ihn geschlagen hätte, weil ihn ebendieser eben auch Neger zu ihm sagte. Er ist aber ruhiger geworden, echt chilliger Typ (was er eigtl auch schon vorher war, aber eben nicht in Bezug auf dieses Thema)

So jetzt aber zur Sache:

Früher im Kindergarten war es eigentlich selbstverständlich diese Menschen Neger zu nennen. Ohne irgendeinen Hintergedanken, es war selbstverständlich und kannte keine anderen Wörter dafür. Irgendwann sagten uns die Kindergärtnerinnen, das es nicht "Neger" sondern "Afrikaner" heißt. Für uns Kindergartenkinder war es aber wohl zu umständlich den Begriff "Afrikaner" zu benutzen und blieben bei "Neger". "Afrikaner" ist ohnehin nicht richtig: Personen, denen man ansieht, dass einige ihrer Vorfahren aus Schwarzafrika kommen, sind des 

Öfteren keine Afrikaner sondern Amerikaner oder Europäer. Man wollte uns wohl geistig nicht überfordern.

Man wurde älter, nahm die Medien bewusster war und so setzte sich schön langsam "Schwarzer" als politisch korrekter Begriff durch, umgangssprachlich blieb es aber oft beim "Neger". Man ist/war sich aber durchaus bewusst, dass es nicht die p-k Bezeichnung ist.

Bis zur der am Anfang erwähnten Sozialkundestunde war es eigentlich völlig klar das es "Schwarzer" heißt. Doch dann fragte die Lehrerin, die wirklich was von ihrem Fach versteht, wie jetzt eigentlich die p-k Bezeichnung für "Schwarze" sei. Sie habe gehört, dass dieser Begriff wohl nicht mehr ganz richtig wäre (rassistisch, abwertend, diskriminierend oder einfach nur weil "Schwarze" eigtl dunkel-/schokobraun sind ?). 

Natürlich wurde auch, wenn auch spaßhaft, der "Neger" vorgeschlagen. Im Allgemeinen waren die Ideen der Vorschläge breit gesäht: Maximal- oder Überpigmentierter, Dunkelhäutiger, Afro und die jeweilige Nationalität (Afroamerikaner, Afrodeutscher) dahinter, Farbiger, Afrikaner,...

 Die Formulierung mit Afro-... dürfte sich jedoch als schwierig erweisen: Woher soll man wissen welche Staatsangehörigkeit der- oder diejenige hat? 

Dunkelhäutig werden sie meisten von uns auch im Sommer sein und man kann "dunkelhäutig" auch für andere ?Rassen? verwenden

 Maximal- oder Überpigmentierter...naja..um schlaumaierisch zu wirken oder durch eine von vielen Umschreibungen, Fremd- und Fachwörtern durchzogene Ausdrucksweise intelligent wirken zu wollen akzeptabel.

"Farbiger", schon länger bekannt, ist auch nicht treffend (siehe "Dunkelhäutiger")

 Ich bin der Meinung, dass die Ansicht "Schwarzer" sei als Bezeichnung für Menschen mit schwarzafrikanischer Abstammung nicht politisch korrekt, weil es diskrimierend ist, falsch ist. Dann wurde man ja als "Weißer" genau so diskriminiert. Jedoch würde ich "Schwarzer" ablehnen sofern es als Stereotyp gebraucht wird.

Ist "Schwarzer" aber trotzdem nicht richtig so würde ich für "Menschen mit schwarzafrikanischer Abstammung/Herkunft" plädieren.

Kurz: Es heißt "Schwarzer"

Aber geprägt von meiner frühkindlichen Erziehung werde ich wohl im sprachlichen Umgang den "Neger" verwenden. Außer es fühlt sich jemand dadurch diskriminiert oder es ist gerade unpassend.

Im Wörtlichen Sinne ist der Neger ja auch nichts Schlimmes, Latein für "Schwarz". Das Problem liegt vielmehr in der Verwendung als abwertenden Begriff während der Kolonialzeit . 

Es ist besser sich Gedanken zu machen wie man mit Menschen umgeht, anstatt sich Gedanken zu machen, wie man sie bezeichnet.